Hundeurlaub mit Strand, Herzlichkeit und kulinarischen Highlights
Die Normandie
Die Normandie liegt am Ärmelkanal zwischen den Provinzen Picardie und Bretagne im Nord-Westen Frankreichs. Die Normandie mit ihrer rund 600 km langen Küste mit wunderschönen Sandstränden, malerischen Buchten und vielen historischen Städten im Hinterland wie Rouen, Caen und Bayeux sowie Abteien und Schlössern ist eine der abwechslungsreichsten Regionen Frankreichs, wie wir finden. Dieser Landstrich ist eine wunderbare landschaftliche Mischung aus flachen Ebenen, sanften Hügeln, von Hecken durchzogenen Wiesen und Obstgärten.
Normandie mit Hund
Ich muss zugeben, wir haben uns verliebt – in diese Region und ihre hundefreundlichen Menschen. Natürlich hatten wir uns vorher belesen, haben recherchiert und nachgefragt, wo ein schönes Fleckchen Erde ist, welches wir mit unserem Vierbeiner bereisen können, immerhin war es für uns der erste „große Urlaub“ mit unserer Fellnase, da sollte schon alles passen. Recht schnell stand fest: es sollte etwas am Wasser sein, immerhin haben wir einen Wasserhund und zu sonnig darf es auch nicht sein, unser Hund hat ein schwarzes Fell und zu viel Sonne ist auf Dauer für sie schon anstrengend. Und dann die Entfernung ….
Und unterm Strich hieß es dann: Koffer packen, wir fahren in die Normandie.
Der Weg ans Ziel – lange Autofahrten mit Hund
Um die Reise für uns alle nicht zu lang zu machen, haben wir uns für einen kleinen Zwischenstop in Belgien entschieden. Ein kleines hundefreundliches Schloss mit weitläufigen Park, genau 5 Stunden von Bremen. Das war perfekt.
Die Reise bis dorthin verlief auch problemlos. Dank unserem Kofferraum Trenngitter und dem Anti-Schwappernapf war die Fellnase bestens gesichert und versorgt und hat den Großteil der Zeit tatsächlich verschlafen.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Ziel: Arromanches-les-Bains eine Gemeinde im Departement Calvados, direkt am Meer. : Arromanches-les-Bains ist vor allem den Geschichtskundigen Lesern sicher bekannt, denn bei den alliierten Landungen in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs 1944 lag Arromanches im Landeabschnitt Gold Beach. Am 6. Juni 1944 begann hier mit der Operation Overload die Befreiung Europas vom Hitler-Faschismus. Überall an der Ostküste der Manche und im Calvados findet Ihr daher Museen, Gedenktafeln, Kriegsgräber und Monumente zum Gedenken an die wichtigste Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Im Juni finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die das Geschehen rund um den „D-Day“ veranschaulichen.
Bis heute gibt es zahlreiche historische Zeugnisse dieser Zeit, aber dazu mehr.
Durch Secret Escapes haben wir ein schnuckeliges kleines hundefreundliches Boutique Hotel gefunden. Und das war es wirklich: schnuckelig, klein und richtig hundefreundlich. Wir haben das große Zimmer im Erdgeschoss bekommen, damit der Vierbeiner immer raus kann, Kauknochen, Wassernapf und eine Kuscheldecke lagen auch bereit. Vom umwerfenden Frühstück für die Zweibeiner ganz zu schweigen. Es war einfach rundherum perfekt und keine 10 Minuten vom Strand und den Klippen weg, die perfekten Gassirunden waren somit immer gesichert.
Wir haben recht schnell festgestellt, dass die Hundefreundlichkeit in Frankreich keine Ausnahme sondern Standard ist. Überall wurden wir mit einem Lächeln begrüßt, ein Hundenapf war meist da, bevor die Speisekarte gereicht wird. Wir haben uns einfach rundherum willkommen gefühlt und die Frage in Restaurants: „Sind hier Hunde erlaubt?“ hat sich irgendwann einfach erübrigt.
Die Normandie kulinarisch erkunden und genießen
Aber nicht nur für Vierbeiner hat die Normandie viel zu bieten, auch für Zweibeiner gibt es landschaftlich, historisch und vor allem kulinarisch einiges zu erkunden. Dazu würde ich nicht nur die berühmten drei C’s – Camembert, Cidre und Calvados zählen, sondern die unglaublich gute Auswahl an Meeresfrüchtegerichten. Immer frisch und sowas von umwerfend lecker. Uns haben es die Muscheln in all ihren Varianten angetan, quasi jeden Abend in einem anderen Restaurant. Wer noch mehr in die Französische Küche eintauchen möchte, kann auch einen der tollen regionalen Wochenmärkte besuchen oder eine Distillerie und mehr über die Herstellung von Calvados und Cidre erfahren plus verkosten.
Unsere Top Empfehlungen für einen Besuch in der Normandie mit Hund
Kreidefelsen bei Étretat
Ein imposantes Schauspiel sind die beeindruckenden Kreidefelsen allemal, aber auch ein sehr beliebtes. Der Ort ist sehr überlaufen, die Parkplatzesuche erfordert Geduld oder einen guten Stundenlohn und der Weg zu den Felsen ist schattenarm, sonnenreich und sehr belaufen, aber: es lohnt sich. Wenn man ein wenig weiter abseits der durchgetretenen Touristenpfade läuft wird es auch sehr schnell sehr viel ruhiger. Wie bei allen Ausflügen hatten wir immer genug Wasser dabei, weil die Sonne auch noch im Herbst sehr erbarmungslos auf den Felsen ist.
Die Hafenstadt Honfleur
Die Stadt ist pitoresk und absolut niedlich. Gezeichnet von bunten Häusern am Wasser könnte sie auch ein Schauplatz einer französischen Rosamunde Pilcher Verfilmung sein, wenn da nicht die Massen an Touristen wären. Wir sind aus diesem Grund durchgefahren, haben uns aber gegen eine Stadtbesichtigung entschieden, da wir einen Urlaub mit unserem Hund verleben wollten und unser Leitspruch dabei war: was nicht gut für unseren Vierbeiner ist, lassen wir weg und arg überfüllte Städte macht sie zwar brav mit, verlangt aber in der Spätsommersonne an der engen Leine doch einiges von ihr ab, wo sie doch lieber am Strand und im Meer spielt.
Landungsstrand Omaha Beach mit Museen und Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer
Die Strände sind landschaftlich aber auch geschichtlich alle absolut sehenswert und obendrein sind in der Normandie eine Vielzahl der Strände absolut hundefreundlich und man stößt auf rücksichtsvolle, offene und interessierte Einwohner und Besucher. Wir haben einen ganzen Tag in den Dünen des Omaha Beaches verbracht. Auf der einen Seite wunderschön, total friedlich und fast menschenleer, auf der anderen Seite hat man natürlich auch die Bilder der Geschichte vor sich und mag sich gar nicht vorstellen, dass es nicht immer so friedlich war. Für den Hund jedenfalls war es magisch, mit einem kleinen selbstgebauten Sonnenschutz auch absolut erträglich.
Der Soldatenfriedhof ist absolut sehenswert, schockierend und nicht nur für geschichtsinteressierte Menschen einen Besuch wert. Allerdings ist hier Hundeverbot, was auch absolut richtig und verständlich ist, weswegen wir uns aufgeteilt haben, einer hat den Friedhof besucht und der andere war spazieren bzw. hat im Schatten gewartet.
Es gibt aber auch Museen, in denen Euer Hund willkommen ist, zum Beispiel das Freilichtmuseum „Batterie de Crisbecq“ und weitere kleinere D-Day-Museen, die Ihr zusammen mit Hund besuchen können
Mont-Saint-Michel
Mont-Saint-Michel. Es stand von Anfang an auf meiner Liste, aber im Hinterkopf war immer die Frage: ist das zu touristisch, was machen wir mit Winnie? Aber die Sorgen waren nur bedingt berechtigt. Ja, es ist voll und sicher vor allem zur Hauptsaison. Wir waren in der Nebensaison recht zeitig dort, auf dem wirklich riesigen Parkplatz. Um zur Insel der Mönche zu kommen, kann man entweder den Bus oder den Fußweg bzw. das Fahrrad nehmen. Bus und Fahrrad schieden aus aufgrund des Vierbeiners, aber der Fußweg war aufgrund des Grünstreifens und der angrenzenden Wiesen wirklich absolut ok.
Die Insel selber war dagegen sehr steil, mit vielen engen Gassen und doch einigen Touristen. Das Treppen steigen und ständige ausweichen war dann doch nicht so stressfrei für unseren Hund, weswegen wir nicht jeden Winkel erkundet haben, sondern uns nach 30 Minuten für den Rückweg entschieden haben. Das war absolut ok, denn das wirklich tolle Erlebnis ist der Weg hin zur Insel im wunderschönen Panorama.
Neben all den Sehenswürdigkeiten haben wir uns immer wieder auf Entdeckungstour zu Fuß gemacht, denn die Normandie bietet auch ein gut recht gut ausgebautes Netz an Wanderwegen bzw. kann man oft einfach auf eigene Faust immer am Strand entlang, vorbei an Wiesen und Feldern laufen. Unser Hund ist jeden Abend schon recht zeitig schnarchend im Körbchen verschwunden.
Es gibt zudem eine tolle Webseite, die sich auf Urlaub mit Hund und die Normandie spezialisiert hat. Dort findet ihr noch mehr Tipps und Erfahrungsberichte rund um das Thema Urlaub mit Hund in der Normandie. Schaut mal hier: https://www.chiennormandie.de/natur-erleben/
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